Englisch gilt als leicht zu erlernende Sprache. Allerdings ist die englische Rechtschreibung nicht lautgetreu: Insgesamt sind etwa 1500 verschiedene Kombinationen zwischen Lauten und ihren Schreibweisen möglich. Zum Glück ist es nicht nötig, alle diese Kombinationen zu kennen. Und was so willkürlich wirkt, unterliegt Regeln, die aber nicht immer bekannt sind und gelehrt werden.
Die gängigen Lehrwerke für den Englischunterricht widmen der Rechtschreibung relativ wenig Aufmerksamkeit. Wem die Regelhaftigkeit bewusst ist, der kann jedoch die Schreibweise von Vokabeln ökonomischer lernen.
Viele Schüler sind zunächst hochmotiviert, eine Fremdsprache zu erlernen, bis sie an der Rechtschreibung scheitern. Schwierigkeiten bei der Rechtschreibung der Muttersprache wirken sich auf den Erwerb der Fremdsprache aus.
Es existieren zahlreiche LRS-Förderprogramme in Deutsch und Englisch für Muttersprachler. Diese sind aber nicht direkt auf die Rechtschreibung einer Fremdsprache übertragbar. Es geht also darum, wissenschaftliche Erkenntnisse aus der LRS-Förderung mit denen der Fremdsprachendidaktik zu verknüpfen.
Das Förderkonzept für Englisch beginnt mit der regelmäßigen Schreibweise von Kurzvokalen und Einzelkonsonanten, bevor unregelmäßige Langvokale, Diphthonge und Vokal- und Konsonantenhäufungen erarbeitet werden. Im Training werden nützliche Lernstrategien mit den Sprachinhalten verknüpft. Da die Motivation den Erfolg beim Sprachenlernen entscheidend beeinflusst, richtet sich die individualisierte Förderung nach den Interessen des Lernenden.